Mittwoch, 19. Dezember 2012

- 591 - Von Ranken und Pfaden

Wandelnde Ranken, die das Leben halten,
Als wären sie die Fäden die uns verbinden.
Sie spinnen eine Geschichte,
Der wir nicht entrinnen können.


Wohin gehören wir,
Wenn wir nicht hierher gehören.
Können wir nur träumen,
Wovon sonst keiner zu träumen wagt.


Ich halte fest an den Ranken die sich um mich wickeln,
Hören wir der Stimme des Windes zu.
Wispern ihre Worte nach,
Singen ihre Lieder und summen die Melodie.


Wir schweigen nie mehr,
Denn haben wir viel zu lange geschwiegen.
Lass uns versinken in den Gewässern einer entzweiten Welt,
Lass uns ihre Ranken heilen, lass uns die Welt retten.


Wir spielen auf den Feldern,
Laufen über die Wiesen.
Atmen die Luft ein,
Und atmen sie wieder aus.


Wandelnde Ranken sind die Wege,
Die Pfade die wir beschreiten.
Sie verbinden das was lebt und das was leben wird,
Wir sind Zeugen, Zeitzeugen ihrer Magie.


Lass dich von ihnen umgeben,
Lausche ihr Flüstern.
Wo ihr Wispern herrscht,
Dort herrscht das Leben.


Und ich versinke in der sanften Umarmung dieser Ranken,
Sie schlängeln sich um meinen Leib und führen mich erneut.
Wahrlich erneut an das Herz der Natur ran,
Wir lauschen dem Wind und seinem Gesang.


Lass uns nie mehr weichen,
Lass uns keinen weiteren Pfad beschreiten.
Die Ranken tanzen über den Boden,
Wir summen die Melodie, wir singen sie.


Und lass uns ein letztes Mal das Ohr auf den Boden legen,
Nichts sagen, nur hören und fühlen.
Wie der Herzschlag einer ganzen Welt,
Pulsierend zu unseren Körpern dringt.


Wir heben die Arme und lassen uns auf den Boden nieder,
Legen uns einfach zu den Ranken und lassen uns umwickeln.
Eine letzte Umarmung noch, noch einmal lauschen wir dem Wind und seiner Melodie,
Bis uns die Ranken zu unserer Mutter holen.

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