Dienstag, 18. Dezember 2012

- 590 - Wir grauen Wolken

Das graue triste Leben zieht an uns vorbei, als wäre es ein Wolkengebilde. Existieren wir so nah neben tausenden von anderen Menschen und führen dennoch ein so separiertes Leben. Die Augen auf die Handys gerichtet, Kopfhörer in den Ohren um kein Teil dieser Welt zu sein. Blenden wir alles aus, was nicht wir zu sein scheinen. Die Gesellschaft entzweit, verliert ihre Einheit und zerbricht zu Staubkorn großen Einzelteilen, die keiner mehr zusammensetzen kann. Wir treiben in trüben Gewässern und verlieren jegliche Orientierung, keinen Anhaltspunkt unserer eigenen Existenz. Der Mensch wird zu einer willenlosen Wolke, grau und regnerisch ist unser Gemüt. Wir ziehen durch das Leben ohne den Moment innezuhalten, wir leben aneinander vorbei und nicht miteinander.

 
[ Ein paar Eindrücke die ich in der Bahn erleben durfte, als sich jeder auf seinen Platz setze, sich sein Handy nahm und irgendwas tippte, nur nicht mit anderen Menschen außerhalb des Handys interagieren. ]

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