Gestern Abend
ist etwas passiert was nur schwer zu verdauen ist, ich möchte es auch gar nicht
wirklich ausbreiten jedoch muss ich darüber schreiben. Wir fühlen uns manchmal
machtlos vor dem was man auf unsere Schultern geladen hat, etwas was wir gar
nicht tragen wollten. Wir leben in unser junges Leben hinein und bemerken gar
nicht wie schnell die Realität nach uns greift, wie sehr sie nach uns zerrt und
an uns reißt. Manche führen ein schwereloses Leben und andere wiederum tragen
die Welt wie Atlas auf ihren Schultern. Jedoch besteht ein geringer unterschied
zwischen Atlas und diesen jungen Menschen, es sind eben nur Menschen.
Es ist als
wären wir Menschen aus Glas, denn wir drohen daran zu zerbrechen, wir
zerbersten an der überwältigenden Macht die sich wie ein Tuch auf uns legt. Ein
Tuch welches uns unerkennbar macht, bis wir in Vergessenheit geraten. Unsere
Identität und unser eigenes Ich vergehen im Nichts, weil wir zu Menschen
geschmiedet werden die wir niemals sein wollten. Wir werden in eine Rolle
hineingedrängt, die keiner von uns bereit ist freiwillig einzunehmen.
Ich habe viel
über mein eigenes Leben nachgedacht als ich die Geschichte eines meiner besten
Freunde bis zur Vollendung mitbekommen habe. Das Leiden dieser Person bewegt
mich auf einer Ebene wie ich es nie zu fühlen vermocht habe. Weder als ich
mitbekam wie meine Mutter oder meine Großmutter starben. Ich habe es immer
wieder geschafft nach vorne zu blicken, auf ein Licht zu hoffen, während ich
doch in dem dunkelsten Tunnel dieser Welt stand.
Doch nun
steht einer meiner besten Freunden in demselben Tunnel, in dem ich auch selber
stand.
Er hat mir seine Geschichte erzählt die er erleidet, in eine Rolle
hineingepresst die er nie übernehmen wollte, mit der Welt auf den Schultern,
ein Leben in dem er das Leben seiner gesamten Familie mit lebt.
Dieser Freund gibt seine eigenen Träume auf um für seine Familie da zu sein, er
schirmt seine eigenen Gefühle ab um einen Menschen zu ersetzen, der leider
nicht mehr unter uns weilt. Er steht noch ganz am Anfang dieses dunklen
Tunnels, zu stolz um zurückzugehen oder besitzt er nicht die Kraft einen
Schritt nach hinten zu wagen?
Alles was ich
weiß, ist das dieser Mensch meine Welt bewegt hat und für mich da war als ich
ihn gebraucht habe, er hat mir das Gewicht von meinen Schultern genommen als
ich es tragen sollte. Weil er mir seine Erfahrungen teilen konnte, doch nun
steckt er in einer Situation die meiner sehr ähnlich war und ich bin nicht in
der Lage ihm zu helfen.
Ich fühle mich machtlos und überwältigt von dem was ich erfahren habe, der
Drang ihm zur Seite zu stehen ist größer als alles andere und ich hoffe das
dieser Mensch weiß, dass er damit nicht alleine steht.
Wenn du diese
Zeilen lesen solltest, dann sollst du wissen das es hier Menschen gibt die dich
brauchen, die aber auch immer für dich da sind wenn du uns brauchst. Egal ob
uns das Blut trennen mag, für mich bist du wie ein Bruder, nein du bist mein
Bruder.
Du sollst nicht denken das es etwas schlimmes ist Schwäche zu zeigen, es zeigt
das wir lediglich Menschen sind, du hast uns mehr als 1 Mal bewiesen das du
eine wunderbare Person bist, dem das Wohl anderer wichtiger ist als das eigene.
Wir werden
immer für dich da sein, weil wir dich lieben.
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