Sonntag, 21. Oktober 2012

- 487 - Wie Atlas, der die Welt auf seinen Schultern trägt

Gestern Abend ist etwas passiert was nur schwer zu verdauen ist, ich möchte es auch gar nicht wirklich ausbreiten jedoch muss ich darüber schreiben. Wir fühlen uns manchmal machtlos vor dem was man auf unsere Schultern geladen hat, etwas was wir gar nicht tragen wollten. Wir leben in unser junges Leben hinein und bemerken gar nicht wie schnell die Realität nach uns greift, wie sehr sie nach uns zerrt und an uns reißt. Manche führen ein schwereloses Leben und andere wiederum tragen die Welt wie Atlas auf ihren Schultern. Jedoch besteht ein geringer unterschied zwischen Atlas und diesen jungen Menschen, es sind eben nur Menschen.

Es ist als wären wir Menschen aus Glas, denn wir drohen daran zu zerbrechen, wir zerbersten an der überwältigenden Macht die sich wie ein Tuch auf uns legt. Ein Tuch welches uns unerkennbar macht, bis wir in Vergessenheit geraten. Unsere Identität und unser eigenes Ich vergehen im Nichts, weil wir zu Menschen geschmiedet werden die wir niemals sein wollten. Wir werden in eine Rolle hineingedrängt, die keiner von uns bereit ist freiwillig einzunehmen.

Ich habe viel über mein eigenes Leben nachgedacht als ich die Geschichte eines meiner besten Freunde bis zur Vollendung mitbekommen habe. Das Leiden dieser Person bewegt mich auf einer Ebene wie ich es nie zu fühlen vermocht habe. Weder als ich mitbekam wie meine Mutter oder meine Großmutter starben. Ich habe es immer wieder geschafft nach vorne zu blicken, auf ein Licht zu hoffen, während ich doch in dem dunkelsten Tunnel dieser Welt stand.

Doch nun steht einer meiner besten Freunden in demselben Tunnel, in dem ich auch selber stand.
Er hat mir seine Geschichte erzählt die er erleidet, in eine Rolle hineingepresst die er nie übernehmen wollte, mit der Welt auf den Schultern, ein Leben in dem er das Leben seiner gesamten Familie mit lebt.
 

Dieser Freund gibt seine eigenen Träume auf um für seine Familie da zu sein, er schirmt seine eigenen Gefühle ab um einen Menschen zu ersetzen, der leider nicht mehr unter uns weilt. Er steht noch ganz am Anfang dieses dunklen Tunnels, zu stolz um zurückzugehen oder besitzt er nicht die Kraft einen Schritt nach hinten zu wagen?

Alles was ich weiß, ist das dieser Mensch meine Welt bewegt hat und für mich da war als ich ihn gebraucht habe, er hat mir das Gewicht von meinen Schultern genommen als ich es tragen sollte. Weil er mir seine Erfahrungen teilen konnte, doch nun steckt er in einer Situation die meiner sehr ähnlich war und ich bin nicht in der Lage ihm zu helfen.
 

Ich fühle mich machtlos und überwältigt von dem was ich erfahren habe, der Drang ihm zur Seite zu stehen ist größer als alles andere und ich hoffe das dieser Mensch weiß, dass er damit nicht alleine steht.

Wenn du diese Zeilen lesen solltest, dann sollst du wissen das es hier Menschen gibt die dich 
brauchen, die aber auch immer für dich da sind wenn du uns brauchst. Egal ob uns das Blut trennen mag, für mich bist du wie ein Bruder, nein du bist mein Bruder.

Du sollst nicht denken das es etwas schlimmes ist Schwäche zu zeigen, es zeigt das wir lediglich Menschen sind, du hast uns mehr als 1 Mal bewiesen das du eine wunderbare Person bist, dem das Wohl anderer wichtiger ist als das eigene.


Wir werden immer für dich da sein, weil wir dich lieben.

1 Kommentar:

  1. Ich bin mir sicher, die dein Bruder eins verloren hat jetzt gerade mit stolzen Blicken auf ihn herunterschaut. Besondere Menschen sollten auch besonders behandelt werden. Und die schwere Last, die er jetzt gerade tragen muss, wird eines Tages belohnt.

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