Die Wolken
flogen dicht über der Erde, als wollten sie die Erde liebkosen. So kam es mir
jedenfalls vor. Als ich aus der Tür ins Freie trat, blickte ich direkt auf eine
dichte Nebelwand zu. Ich schwänkte meine Arme wie Fächer hin und her, während
ich mir einen Weg ins Innere der Nebelwand erkämpfte. Langsam ließ ich meine
Arme sinken, wortlos folgte ich den steinerenden Platten die vor mir in den
Boden eingelassen waren. Stille überkam mich denn es war mitten in der Nacht,
der einzige Ton der mich begleitete, war das leise Stampfen meiner Schuhe. Am
Tag war es eine wunderschöne Gegend, abseits der großen Stadt, nahe gelegen an
einem See so gigantisch, als wäre es das Paradies. Zu jeder Jahreszeit fand
sich ein eigenständiger Zauber ein. Im Frühling blühten die schönsten Blumen,
fast so als wäre es der Garten Edens. Im Sommer war das Wasser durchsichtig wie
Glas, man sah bis zum Grund die Reinheit und Unberührtheit. Im Herbst lagen die
Blätter über alle Wege verstreut, fast so als würden die verschiedenfarbigen
Blätter ein Gemälde ergeben. Im Winter, im Winter jedoch war ein gänzlich
anderer Zauber zu finden, das Wasser gefror zu einem kristallenen See aus Eis,
die gesamte Landschaft wurde überzogen mit einer Schicht aus Schnee und der
Wind, der Wind sang ein Lied welches ich nie zu hören geglaubt hätte.
Verloren in meinen Gedanken schritt ich durch den Nebel hindurch, man konnte
kaum seine eigene Hand in der dichten Nebelwand erkennen. Ich schritt voran
weiter und weiter als ich etwas vernahm, ein Echo. Verwundert blickte ich mich
um, der Enttäuschung nicht fern da ich nicht erkennen konnte, doch ein
merkwürdiges Gefühl überkam mich. Da war es wieder, ein Echo, unverständlich,
ein leises Wispern, kein Wimmern. Die Stimme einer Frau vernahmen meine Ohren,
undeutlich und doch war sie nicht fern, fern meiner momentanen Position. Ich
schritt voran und das Echo nahm an Stärke zu, immer kräftiger schien die Stimme
im Nebel zu erklingen. Liebkost von der lieblichen Stimme, der plötzlichen
Wärme die mich überkam, eingeschlossen in der kalten Nebelwand. Meine Schritte
wurden immer schneller, ich schritt und schritt weiter vor, die merkwürdiges
Gefühl überkamen mich immer mehr, sie gewann an Kraft. Was würde ich entdecken
hätte ich die Quelle erst einmal entdeckt, würde es mir den Zauber rauben?
Würde meine Illusion mich enttäuschen oder würde es mir das Herz erwärmen?
Fragen häuften sich immer weiter an, die Ängste davor nicht jenes zu finden was
ich suchte waren groß. Doch mein Versuch und meine Schritte nahmen nicht ab,
sie steigerten sich, bis aus meinem Gehen ein schnelles Laufen wurde.
Ein Nebelecho
umwarb mich, es griff nach meinem Herz denn so sehr versuchte ich es zu
entdecken.
Mein eigenes Nebelecho welches ich in der unbekannten Dunkelheit fand oder fand
es gar mich?
Wurde ich in der unbekannten Fremde entdeckt? Von dem fremden Echo einer
fremden Welt?
Ich lief und lief, es knackte und knackte, nicht bewusst was um mich herum
geschah.
Doch die Welt war in einem Wandel getreten und ich mit ihr. Immer noch im Nebel
gefangen, auf der Suche nach meinem Nebelecho, da Schritt ich wohl durch Raum
und Zeit. Die langsame Kühle die an Kälte gewann, immer kälter und kälter bis
hin zu einer kalten Decke. Ich Lief durch den Nebel direkt auf einer
geschlossenen Schneedecke. Was geschah bloß um mich herum, die Zeit sei noch
nicht gekommen, dass dieser Zauber hier entstand. Die Jahreszeit brach noch
nicht an, doch schritt die Welt in einem Wandel, sollte denn nicht Frühling
sein, sollten nicht bald die Blumen erblühen? Verunsichert verlangsamte sich
mein Lauf und aus einem schnellen Lauf, wurde ein langsames Gehen. Das Echo
wurde lauter und lauter, dennoch konnte ich die Worte nicht vernehmen,
unverständlich erklang es in meinen Ohren, Verunsicherung.
Mitten im
Nebel, dort wo ich gefangen schien, umhüllt von einem Echo welches mich so
wärmt, mich und mein Herz in meiner Brust. Wo die Kälte zunahm in einem Winter,
in einem Winter der nicht sein durfte. Die Zeit geriet in einen Wandel, drehte
sie sich gar zurück? Doch wie nur, wie konnte dies geschehen, geschah es gar
aus Zufall? Ich blieb stehen, denn auch die Kälte griff mit leisen Schritten
nach mir. Doch mit einem Mal riss mich etwas an meiner Hand, fast so als hielte
jemand sie und mit einem Mal lief ich, ja ich lief einem Licht entgegen.
Vor mir
schien eine Silhouette zu entstehen, eine junge Frau wenn ich richtig sah.
Erwärmte es mir mein so junges Herz, ich wusste nicht was mit mir geschah. Die
Silhouette gewann an Deutlichkeit, die Formen wandelten sich gar in ein Bild
und mit dem Bild das Echo. Sie hielt meine Hand fest umschlossen, bereit mich
aus dem Nebel zu führen, war dies mein Nebelecho welches ich zu finden
versuchte. Dennoch versagte ich bei dem Versuch, denn mein Nebelecho mich dort
fand, eingeschlossen in der Kälte und der Nebelwand. Ich rief ihr hinterher,
wer sie wär und was sie sei, doch im Gegenzug fand ich ihr Wispern wieder. Sie
sprach als wäre sie der Wind oder dem Wind entsprungen.
Mein Herz erfüllt von völliger Wärme, nie gewagt zu fühlen was ich nun fühlte.
Gemeinsam schritten wir durch die Nebelwand, dort hinter wo das Unbekannte lag.
War dies wirklich der Ort den ich Heimat nannte, gehüllt in Schnee und Eis, der
See auf dem wir hier nun wandelten.
Du ließest meine Hand nicht einmal los, denn so hielt auch ich die deine fest
Umschlossen. Wir standen auf dem See aus puren Eis, fast so als wäre dies ein
Traum. Doch die Zeit die stand in einem Wandel und mit ihr auch ich. Du
hieltest an und drehtest dich um, nie erwartet dies zu finden, obwohl nicht ich
es war der dich fand. Denn schließlich war es das Nebelecho welches mich finden
sollte, eingeschlossen in der Nebelwand. Hätte ich nie erwartet in ihre Augen
zu blicken, eher gedacht in einem strahlenden blau zu vergehen, doch versank
ich in den grünen Augen, die der Frühling innewohnte. Wir blickten einander
lange an, kein Wort aus meinen Lippen, fanden deine Ohren denn es raubte mir
die Sprache. Hätte ich nie gewagt es einmal zu erleben, was hier geschah, den
Zauber wirklich zu erleben.
Alte Legenden
die man sich erzählte, von dem Zauber der Jahreszeiten die diesem Orte
innewohnen.
Ergriffst du meine Hand in der dichten Nebelwand, fandest mich wo mich niemand
finden sollte.
Als wärst du glatt einem Traum entsprungen, doch waren deine Berührungen so
real. Die Zeit und die Welt standen im Wandel, drehten sich rückwärts Richtung
vergangener Tage.
Doch ich gefangen in diesem Traum der gar kein Traum zu sein schien, wohin
führtest du mich bloß.
Ich sah dich an als wärst du nicht real, in die Augen so grün als wären sie die
Natur. Und langsam vernahmen meine Ohren deinen Gesang, deine Stimme bebte,
pulsierte und wehte wie der Wind. Ja gar als wärst du der Wind persönlich.
Deine Stimme die wie ein Echo erklang, überall zu hören man dich vermochte.
Doch erst jetzt so nah ich vor dir stehend, vernahm den wahren Sinn. Tief
blickend in deine Augen, als hätte ich mich in den Wind verliebt, führtest du
mich in diese ach so fremde Welt. Du mein Nebelecho welches ich zu finden
versuchte, ich dennoch versagte weil du mich fandest. Ich lauschte Stunde um
Stunde deiner Stimme, keine Kälte könnte mich je ergreifen. Denn viel zu warm
du mein Herz erfüllst, die sanfte Berührung die sich in mich brannte und in
mich die Erinnerung. Dein Lied, dein Gesang welches in leises Summen überging,
fortgetragen wurd wie vom Winde selbst.
Ich stand
dort lange bewegungslos, still als würde sich die Zeit noch einmal wenden, doch dies
war nicht der Fall. Nun stand ich vor dir, meine Augen die auf deinen ruhten,
der Blick den ich nicht nehmen konnt. Öffneten sich deine Lippen, ein leises
Wispern welches ich vernahm. Doch so klar in meinen Sinnen, so klar hörte ich dein
Wispern. Du warst mein Nebelecho in der unbekannten Fremde, du bist mein
Nebelecho aus einer fremden Welt. Die Frage die du mir gestellt, mich so
berührte und dennoch so verwirrte. "Ist Liebe eine Sünde?"
Die Antwort fanden wir in einem zerbrechlichen Moment, der Zauber schien nach
Vollendung zu rufen, meine Lippen öffneten sich, ich wollte dir etwas sagen.
Doch hier in diesem zerbrechlichen Moment fanden meine Gedanken etwas Passenderes.
Meine Lippen schlossen sich, meine Augen die in deine sahen, und langsam
spürten wir einander Wärme, als meine Lippen, auf den deinen ruhten.
Und ich verliebte mich in die Natur höchstpersönlich.
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