Donnerstag, 10. Januar 2013
- 614 - Von unserer und fremden Welten
Der einzige Grund weshalb wir uns in die verschiedenen Welten von Büchern
und Filmen stürzen mag wohl der sein, das wir uns manchmal ein völlig anderes
Leben erhoffen oder gar wünschen als jenes welches wir selbst führen. Wir
träumen von einem anderen Sein, von einem anderen Werden und blicken auf all
die vielen Dinge die nicht wir, sondern jemand anders hat. Wir verschließen die
Augen und wünschen uns in einer anderen Welt in ein anderes Leben aufzuwachen,
denn wo wäre jeder Wunsch erfüllt als in einem anderen Leben. Doch wovon
träumen wir eigentlich? Manche von uns möchten berühmt werden, die anderen
wollen reich werden, die anderen wollen etwas in der Welt bewegen und ich frage
euch, wo wird uns die Grenze gesetzt es nicht auch in diesem Leben zu erreichen
und umzusetzen. Wenn wir z.B. den Wunsch haben einen Menschen zu finden,
mit dem wir unser Leben teilen wollen, warum sollten wir es erzwingen wollen.
Wieso lassen wir sowas nicht auf uns zukommen? Natürlich hat dies nicht mehr
viel mit Beeinflussung zu tun, aber wenn uns etwas an diesem Leben nicht mehr
passt warum hören wir nicht für einen Moment mit dem Träumen auf und fangen an unser
Leben wieder in den Griff zu bekommen. Auch ich mache mir viel zu oft über mein
Leben gedanken, dabei müsste ich einfach versuchen die Dinge Schritt für
Schritt anzugehen, warum sollte ich alles sofort geändert haben wollen. Dies
wird doch niemals problemlos funktionieren. Abgesehen davon sollten wir
aufhören an all dem festzuhalten, was wir gar nicht besitzen oder gerne besitzen
würden. Natürlich haben wir alle Wünsche und Träume aber wieso sind wir nicht
bereit das zu sehen was wir bereits haben? Es sind doch gerade diese vielen
kleinen Dinge, die uns zu einem wunderbaren Menschen machen, kleine Gesten die
uns immer wieder zum Lächeln bringen und eben jene Menschen die an uns denken
wenn wir gar nicht damit gerechnet hätten. Es ist eben nicht immer alles so
wunderbar und süß wie man es sich vorstellt, viele Dinge müssen erst einmal
falsch gelaufen sein nur um erkennen zu können, so ist es doch eigentlich viel
besser und anders würde ich es mir gar nicht wünschen. Vielleicht würden viel
mehr Menschen ihr eintöniges und langweiliges gar verhasstes Leben in den Griff
bekommen wenn sie erst einmal dazu bereit wären zu akzeptieren das die Arbeit
daran, ja eben die Arbeit daran es zu verändern nicht mit einem Fingerschnippen
getan ist. Ich möchte wahrlich niemanden damit belehren denn eher reflektiere
ich wieder einmal mein eigenes Sein daran. Viele von uns, gerade aus meiner
Generation sind doch erst Anfang 20, wieso sollten wir uns jetzt schon mit dem
Gedanken an die Zukunft zerstören, wenn uns etwas nicht passt, dann sollten wir
es eben versuchen zu ändern. Wir dürfen doch nicht jetzt schon den Gedanken
gepflanzt bekommen, mein Leben ist gelaufen und egal was ich tue ändern wird
sich eh nichts mehr daran. Wir sind jung und wenn wir erst einmal die richtigen
Menschen getroffen haben, dann werden wir nette und liebe Menschen fürs
restliche Leben gefunden haben.
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