,,Esmian..“
war das einzige Wort das im Nebel zu hören war, langsam schlich der Wiederhall
dem Mondlicht entgegen. ,,Esmian..“ erneut sprach die sanfte Stimme im puren
Nichts. Kein Mondlicht war dem Szenario gegönnt, nur Nebel ummantelte die Welt,
wie ein Liebender seine Geliebte, so hielt er sich innig an ihrer kalten
Oberfläche gepresst. Das Plätschern von Wasser war zu vernehmen als erneut die
Stimme im Nichts leise sprach ,,Esmian.. geh nicht“. Dünne Fäden wuchsen aus
dem Nichts heraus, eine undeutliche Silhouette bildete sich aus ihnen und der
Nebel selbst nahm Gestalt an. Langsam schritt die Gestalt über den gar zauberhaften
See der inmitten der undurchdringlichen Nebelwand zu wachsen schien, das
Geräusch von Tropfen hing in der Luft. Über der erkalteten alten Welt lag stets
der Mond und auf ihr ein See, ein See aus vergangen Tränen. Die Götter weinten
schon so viele Tränen. Vergossen sie welche für das Verenden ihres Kindes.
Gebar sie neues Leben und gewehrte ihnen zu wandeln auf ihrer einstig geliebten
Mutter, doch die Kinder haben vergessen. Sie vergaßen vieles und auch die Liebe
die sie einstig für ihre Mutter empfanden. Nun ist sie nur noch eine kalte alte
Welt, ihr Sterben wird auch das Sterben ihrer Kinder sein und die Götter
weinen, weinen Tränen schon so viele Jahre. ,,Esmian..“ ertönte es erneut und
die Gestalt aus dem Nebel verharrte am Mittelpunkt des Sees. Die undurchdringliche
Nebelwand kroch über der Oberfläche des Sees und begann mit seiner liebkosenden
Umarmung der Kälte. ,,Esmian.. geh nicht“ die einzigen Worte die diese Ruhe zu
brechen vermochten, die Gestalt legte sich sanft auf die Oberfläche des Sees
und verschmolz sogleich mit dem See und der langsam wachsenden Nebelwand.
Alles was verblieb
waren die Worte die unvergessen bleiben sollten ‚Esmian, geh nicht‘ .
Der Wiederhall dieser Worte war stets zu hören wenn sich der Nebel zu seiner
Geliebten legte, ihre Liebe trug die Worte mit sich und mit ihnen auch die
Jahrhunderte.
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