Sonntag, 4. November 2012

- 505 - Ertrinken

Gefangen, eingeschlossen es gibt kein Entkommen,
Umschlossen von den Massen, die sich wie ein dunkles Tuch auf mich legen.
Gefesselt, gebannt, verbannt in den Untiefen,
Verloren, vergessen so fern von der Sonne.


Keine Möglichkeit ihre Wärme zu spüren,
Erfroren, durchnässt, so kalt.
Als wäre ich in eine Welt voll Eis rein geboren,
Bewegungslos, starre, innehaltend, im Inneren gefangen gehalten.


Kein Wille, keine Hoffnung nur ein leichtes Schimmern,
Entfernt, entzogen, entrissen, der Sonne nach der ich mich sehne.
Hinunter, tiefer, weiter hinein gepresst,
Geschoben, erdrückend, erdrückt von den Massen.


Fliege ich?
Schwebe ich?
Schwimme ich?
Lebe ich?


So kalt, erfrierend fröstelnd,
Umschlossen von unzähligen Massen, kein Schloss welches es zusammenhält.
Nur Massen die drücken und quetschen,
Quetschen und drücken mich immer tiefer hinein.


Man riet mir zu atmen, zu inhalieren, zu extrahieren,
Emotionen, Gedanken, Gerüche, die Luft.
Doch ich werde erdrückt von den kalten Massen,
Ich soll atmen doch will ich nicht.


Schmerzvoll, brennend und kalt,
Will es meine Lungen füllen, ergänzen wo keine Ergänzung von Nöten ist.
Massen drücken mich nieder, so kalt als besäßen sie kein Herz,
Massen die mich niederpressen und keine Entfaltung lassen.


Man riet mir zu atmen,
Doch drohe ich zu ertrinken.
In einem Meer von herzlosen Menschen,
Der Masse die mich mit ihr niederdrückt.


Wo man mir keine Entfaltung erlaubt ist,
Vergehe ich an der Kälte der Menschheit.
Die verlernt hat,
In Freiheit und Eigenständigkeit zu atmen.


[ Manchmal vergessen die Menschen wie wichtig es ist nicht einer großen Masse anzugehören, sondern seinen eigenen Prinzipien treu zu bleiben. Wir sollten Menschen um uns herum haben, die einen so respektieren und lieben wie man in Wirklichkeit ist. Denn erst ein Leben welches wir bedenkenlos und ehrlich leben, ist ein wahrlich lebenswertes Leben.  ]

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