Sonntag, 11. November 2012

- 515 - Ich lebte nicht, ich lebe, ich werde nicht leben

Es gibt die Momente in meinem Leben wo ich mich frage, weshalb ich eigentlich traurig sei?
Es gäbe doch gar keinen Grund dazu, fehle es mir denn wirklich an wichtigen Dingen?
Ich habe eine Familie die mich liebt, ich habe Freunde auf die ich bauen könnt,
Nichts worüber ich mich je beklagen dürfte, egal was in meinem Leben auch geschah.



Doch sitze ich hier in meinem Bett,
Die Uhr zeigt mir fast 7 Uhr.
Und am Ende habe ich doch..
Wieder einmal kein Auge zubekommen.

Meine Gedanken zerfressen mich,
Wie Würmer als wäre ich schon lange tot.
Sie höhlen mich langsam aus bis ich merke,
Was in mir war ist lange fort.

Dort wo mein Herz sein sollte,
Dort liegt nur noch ein schwarzes Etwas.
Es sei ja nicht so als hätte ich nie Liebe empfunden,
Doch manchmal überwiegt der Schmerz äußerer Einflüsse, deutlich mehr.

Ich komme zu selten dazu mich zu öffnen,
Ich weine nicht, ich trauere nicht.
Grinsen und lächeln, das bin ich,
In Wirklichkeit aber nicht.

Dies ist kein Gedicht, kein Text über vergangene Tage,
Die Realität klammert sich um mich herum.
Ich spreche von der Wahrheit,
Von den Dingen in mir drin.

Klar liebe ich das Leben so wie es ist,
Mit all den Schatten die sich auf mich legen.
Als wäre es mein Leichentuch,
Doch bin ich lange noch nicht tot.

Noch lange nicht bin ich Vergangenheit,
Die Gegenwart die nach mir ruft.
Gedanken an die Zukunft kann ich mir immer noch machen,
In zukünftigen Tagen und Zeiten.

Doch gerade jetzt, ja jetzt hier in der Gegenwart,
Wo ich lebe, wo ich fühle.
Wo ich nicht lebte, wo ich nicht fühlte,
Denn im hier und jetzt, liegt nicht die Vergangenheit.

Mein Herz schreit danach ausgeschüttet zu werden,
Es ruft nach Hilfe weil auch ich sie mal verspüre.
Die Hilflosigkeit eines einfachen Mannes,
Eines einfachen Menschen.

Wie gerne würde ich mich in deinen schönen Worten vergraben,
Wie gerne würde ich eintauchen und verschwinden.
Wo mich die Schönheit der Natur umgibt,
Wo mich die Schönheit deiner Worte weckt.

Aus einem Albtraum der gar kein Albtraum ist,
Doch sprech ich nicht von der Realität.
Denn so schlecht geht es mir eigentlich,
Denn nur manchmal verspüre ich es selbst.

Nur ein Mensch zu sein,
Mit Fehlern und Lastern.
Mit einem Herz und Emotionen,
Mit Tränen die nicht kommen wollen.

Ich kann einfach nicht mehr weinen,
Doch versiegt sind sie lange nicht.
Nur weiß ich besser dass sie keiner Tränen wert sind,
Die Probleme die mich umgeben.

Nur manchmal merke ich,
Ich bin einfach nur ein Mensch.
Nicht mehr und auch nicht weniger,
Einfach nur ein Mensch.

Der lebt, nicht lebte und nicht leben wird,
Denn momentan lebe ich in der Gegenwart.

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