- 509 - Das Herz der Welt

Breche mir ein Stück Ewigkeit aus der Welt heraus,
Lass es mich halten, fühlen und so lange spüren.
Wie mein Atem mir gewährt,
Den Herzschlag in meiner Hand zu fühlen.

Lass es mich begreifen,
Schade ihr nicht, tu ihr nicht weh.
Brech es heraus so sanft, zieh es,
Streichel es, entferne es für mich.

Gib es mir,
Ich brauche es.
Lass es mich halten,
Bis ich vergehe.

Gib mir ein Stück der Ewigkeit,
Lass es mich verstehen.
Gib mir ein Stück aus der Welt,
Lass es mich nie mehr vergessen.

Mach mich menschlich,
Lass mich leben.
Schneide es heraus,
Aus der Welt hinaus.

Gib mir ein Stück der Ewigkeit,
Lass mich begreifen wie es funktioniert.
Lass es mich atmen hören,
Pulsieren will ich es spüren.

Gib mir das Herz der Erde,
Entferne es nur einen kurzen Moment.
Lass mich Eruptionen spüren,
Wie kein anderer Mensch es je zu fühlen vermochte.

Schneide es heraus,
So sehne ich mich danach.
Gib mir ein Stück der Ewigkeit,
Ein Teil dieser Welt.

Schrei mich nicht an,
Verwehre es mir nicht.
Halte nicht ein,
Hör nicht auf, stoppe nicht.

Tu mir das nicht an,
Gib mir ein Teil dieser Welt.
Breche es für mich heraus,
Ein Teil dieser Welt.

Frag mich nicht wieso,
Frag mich nicht warum.
Meine Antworten wirst du nicht verstehen,
Lass mich das Herz der Welt nur einmal spüren.

Lass mich nicht vergehen,
An der Kälte hier nun sterben.
Geh nicht, bleib hier,
Gib mir ein Teil dieser Welt.

Meine letzten Atemzüge gehen schwer,
Deine Hand auf meiner Brust.
Kein Herzschlag zu vernehmen,
Und doch bin ich nicht tot.

Du fragst mich unter Tränen ein letztes Mal,
Wieso ich dies von dir verlange.
„Wenn ich kein Teil dieser Welt sein kann,
Dann lass mich wenigstens ein Teil dieser Welt halten.“

Es wurde weder gebrochen noch wurde es gerissen,
Weder geschnitten noch gezogen.
Unberührt die Erde blieb,
Mein Wunsch in Erfüllung ging.

Ich starb mit dem Herz dieser Welt in meinen Händen,
Ich hielt es einen Augenblick.
Meine Hände die deine hielten,
Meine Hände die das Herz der Welt für einen Moment trugen.