Freitag, 11. April 2014

- 844 - Mit den Augen eines Rehs

Ich wandele durch den Wald meiner Gedanken,
Als stünde ich im festen Griff der flinken Ranken.
Die über den Boden wuchern und sich stätig strecken,
Bis sie bald schon die ganze Welt bedecken.

Ich wage mich tiefer in diesen Hain hinein,
Dort sind und waren wir noch nie allein.
Wo die frische Luft die Lungen füllt,
Und kalter Nebel den Blick umhüllt.

Ich wandele und wandele meinen Weg voran,
Doch ich merke erst jetzt ja irgendwann.
Dass sich die Bäume und Ranken vom Wege spalten,
Bis mich meine Blicke auf der Ebene gefangen halten.

Ich blicke umher und kann meine Ruhe kaum mehr bewahren,
So schien es verloren in den letzten Jahren.
Das Gefühl welches sich langsam erhebt,
Und mein Herz alleine vor Aufregung bebt.

Treffen sich die Augen jener die sich bald schon verstehen,
Obwohl sie sich doch zum ersten Mal sehen.
Und auf meiner Haut scheint dein Blick zu liegen,
Mit den Augen eines Rehs mich in Ruhe zu wiegen.

Dort fällt mein Herz und lässt sich nie mehr stillen,
Denn ich spüre es bei meinem eigenen Willen.
Das endlose verlangen dir Nah zu sein,
Als wäre mein Herz schon so lange dein.

Ich bewege mich fort, doch du lässt Vorsicht walten,
Als gäbe es nichts, was könnte dich halten.
Keine Kette, keine Kraft, kein einziges Wort,
Und ein Atemzug reicht und du währest schon fort.

Ich hebe meine Hand, du weichst leicht zurück,
Ich komme dir näher, du weichst noch ein Stück.
Ich halte inne, so tust du's mir gleich,
Dein Blick ist erst hart, doch dann wird er weich.

Dort stehe ich still und du kommst mir näher,
Deine Flanken zittern und es fällt dir so schwer.
Doch wagst du dich voran und als du mich berührst,
Zum ersten Mal die Wärme meines Körpers spürst.

Da entsteht Vertrauen in etwas Menschlichkeit,
Etwas mehr Licht in der Dunkelheit.
Und mehr Wärme als wir beide kennen,
Denn davor könnte ich niemals rennen.

Ich mag deinen Blick auf mir wissen,
Ich möchte das Gefühl niemals vermissen.
Und betrachte mich so lange es geht,
So lange mein Herz auf dieser Ebene steht.

Betrachte mich,
Ja betrachte mich mit den Augen eines Rehs.

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