Dienstag, 26. Juni 2012

- 368 - Das Lagerfeuer

Wenn wir am Feuer sitzen, die Lieder unserer alten Tage verstummen,
Wir die Gitarre neben uns ins Gras legen und einfach.
Nichts sagen, langsam vergehen, mit der Zeit und auch ohne sie,
Denn wir, wir sind vergänglich, wie die Lieder die wir sangen.


Hoch über uns dort wo einst Sonne, Mond und Sterne waren,
Dort ist einfach nichts und nur neben mir im frischen Gras, dort liegt meine Gitarre.
Die letzten Zeilen des Liedes klingen immer noch in meinem Kopf,
Leise summe ich sie, währen auch sie, vergehen.


Das Feuer an dem wir sitzen wird immer schwächer, das Knistern immer leiser,
Und wie die Lieder die wir spielten, die war sagen und sogar lebten werden immer ruhiger.
Es fängt an zu regnen, Tropfen für Tropfen prasseln auf meine Gitarre,
Wir vernehmen es, wir summen leise eine Melodie und halten unsere Augen geschlossen.


Wir legen unsere Körper ins nasse Gras, und der Regen nieselt über uns hinfort,
Das leise Tippen auf meiner Gitarre wird lauter und lauter.
Die Melodie in meinem Kopf immer stärker und stärker,
Wir liegen dort im nassen Gras und das Zischen der Tropfen wenn sie das Feuer berühren, nimmt zu.


Ich öffne meine Augen, setze mich auf und nehme meine Gitarre,
Das Feuer ist fast erloschen, doch die Melodie brennt wieder auf.
Wir heben unsere Arme, streben der Sonne entgegen und die Wolken die kamen, vergehen langsam,
Ich schlage an, die Töne prasseln dem Regen entgegen, ich spiele sie laut und deutlich.


Wir singen Lieder die wir vergaßen, wir singen Lieder die vergingen,
Denn wir erinnern uns daran was einstig war, was hinter dem Feuer steckte.
Wusch der Regen all die Wände aus Schmutz und Steinen hinfort,
Die sich vor uns errichtete und langsam setzen wir es fort.


Wir setzen unser Gitarrenspiel wieder fort, wir setzen die Reise wieder fort,
Denn das Leben beginnt mit einer Melodie, das Leben beginnt mit dem nassen Gras.
Und nun sitzen wir hier im nassen Gras, spielen die Musik die wir so lange summten und..
Wir werden nie mehr aufhören das Leben zu leben, welches wir zu vergessen begannen.

Sonntag, 24. Juni 2012

- 367 - Die, die nach uns kommen

Wie ein wirbelnder Wind der durch mein Leben weht,
So wehte auch von ganz wo anders etwas her.
Es rührte mich nicht an, nein es führte mich nur fort,
Fort von all den Schrecken, all dem Leid, dieser Welt.


Wo ein einzelner nichts zu tun vermochte,
Da mochten die anderen wohl mehr.
Wir mochten die Zeit, wir mochten das Leben,
Wir mochten heißt nicht, dass wir es noch mögen.


Denn wir vermögen nicht mehr über das was einst war,
Die Zeiten ändern sich, durch Veränderung an denen wir nichts ändern können.
Nicht einmal das Licht glüht mit derselben Intensität,
Wohin nur schwindet das alte Licht, wenn das neue noch nicht einmal anfing zu glühen.


Und langsam verglühen die Bilder meiner Vergangenheit,
Vergangen ist das was einstig war, Bilder, nein. Erinnerungen alter Zeiten.
An die wir uns nicht mehr erinnern können weil uns die Bilder fehlen,
Wir versuchen diesen Fehler zu beheben doch weder Namen noch Orte blieben.


Was uns verblieb, blieb nicht für eine lange Zeit, denn die Zeit blieb nicht stehen,
Und als wir dort so standen, da verstanden wir mit unserem Verstand.
Es benötigt mehr Zeit die Dinge so zu verstehen wie man sie verstehen soll,
Ja es benötigt mehr als ein Leben es zu extrahieren, die Essenz zu ergründen.


Und ohne Grund gingen wir zu Grunde, wir verfielen einem Schlaf,
In einem Traum in dem wir fielen und fielen, und einer von vielen schlug auf.
Ohne aus dem Traum zu erwachen, ja ohne zu leben, er schlug auf,
Mein Herz wurde schwerer und schwerer, es zog mich immer tiefer hinab in die Schatten.


Genau in dem flüchtigen Moment, einem Moment in dem wir nicht flüchten konnten,
Als der Boden zum Greifen nah war, dort schloss ich meine Augen.
Einen Augenblick später spürte ich nichts mehr, nicht den Wind um meine Ohren,
Nicht den Boden unter mir, ich spürte nichts und erwachen konnte ich auch nicht.


War dies denn kein Traum, war dies denn keine Erscheinung, was war es dann?
Und wir bemerkten in einem Moment wo wir nicht in der Lage waren etwas zu merken.
Ja nicht zu merken oder gar nicht zu fühlen,
Wir sind nicht mehr.


Vergangen und vergessen,
Wie die Erinnerungen die wir trugen.
Doch tragen wir nicht das was wir waren,
Sondern die, die nach uns kommen werden.

Sonntag, 17. Juni 2012

- 366 - Der Fremde im Glas

Schäme dich nicht deiner,
Denn du sahst es oft genug.
Frag nicht nach dieser fremden Person,
Denk nicht darüber nach.

Du erkennst es nicht,
Wer ist die Person die dich nachahmt.
Jede Bewegung, jeder Atemzug, alles,
Wenn du ihn ansiehst, blickt er dir entgegen.

Und immer fremder wird dir diese Person,
Du erinnerst dich an seine Züge.
An seinen Namen und doch,
Ist er dir so fremd.

Du dachtest ihn einst zu kennen,
Du dachtest ihn einst zu verstehen.
Und alles was er für dich ist,
Ein Fremder.

Die Augen die dich belügen,
Die dich angewidert betrachten.
Du willst dich abwenden,
Doch dieser Blick der dich durchbohrt.

Eisig kalt wird alles um dich herum,
Eis sammelt sich an allen Gläsern.
Euer Blickkontakt wird immer trüber,
Bis ihr euch beide in eure braunen Augen blickt.

Dein Atem steht wie du in diesem Raum,
Du hauchst gegen das Glas.
Er tut es dir gleich,
Du willst seinem Blick entkommen, doch es mag dir nicht gelingen.

Du schlägst gegen das Glas und rufst seinen Namen,
Fängst an zu weinen und schreist ihn an.
Unter deinen tränenbesetzten Augen blickst du auf,
Und du zerschlägst das Glas mit deinen Fäusten.

Hunderte seiner Abbilder blicken dich an,
Dich und deine blutigen Fäuste.
Aus hunderten von Scherben blickt er dich an,
Aus den Scherben.

Eines Spiegels.

Freitag, 15. Juni 2012

- 365 - Der Gedanke alleine zu stehen


Der Gedanke alleine zu stehen, der Gedanke alleine zu sein,
Ohne Freunde, ohne Familie.
Welches Leben wäre lebenswerter als das Familienleben?
Ich denke keins.

Doch spielen wir ein kleines Spiel, ich halte meine Hände vor mein Gesicht,
Ich frage dich wo bin ich, doch du antwortest mir nicht.
Komm reiß mir doch gleich das Herz heraus, ja schneide es mit deinen Fingern raus.
Was könnte man mir mehr nehmen als diesen Traum, ja was könnte man mir mehr nehmen.

Eine Familie ist alles was ich will, alles was ich brauche,
Die Angst davor am Ende alleine zu stehen, weder Frau noch Kinder.
Keine Erben, keine Lieben, kein gar nichts.
Ja davor fürchte ich mich, das ist meine größte Angst.

Ich kann die größten Schätze der Welt besitzen,
Hätte ich eine Familie.
Doch ohne sie wäre es ein lebloses Leben,
Ein Leben welches nicht gelebt werden will.

Weder von mir, noch vom Leben selbst.

- 364 - Verdrehte Welt

Du glaubst du wärst im Wunderland alles ist verdreht und verzwirbelt,
Durchgedreht und verwirbelt, wohin wir blicken, blicken Blicke auf uns nieder.
Und du kommst immer näher, wieder und wieder,
Es ist dir unangenehm, du kannst das Gefühl kaum mehr beschreiben.

Doch alles was dir noch einfällt, "Ich will hier nicht länger bleiben."
Diese verdrehte Welt, ist eine Welt in der die Leute anders sprechen,
Denn wer brauch schon eine Sprache, wenn wir uns nicht verstehen.
Mit einem Mal verstehen wir, wir büßten den Verstand schon lange ein,

Wir gehen verkehrt, nein, die Welt dreht sich anders.
Deine Atmung geht schwer, ja dein Herz ist am Rasen,
Doch auf dem Rasen dieses Gartens, ja dem Garten deiner Kindheit.
Wird dir bewusst, ja bewusst diese Blindheit.

Verschlossene Augen, ohne einen Schlüssel zu haben,
Der in das Schloss deiner Augen passt, immer zu diese Blindheit.
Du kannst sie nicht öffnen, ohnehin würde es sich nicht unterschieden,
Denn wir betrachten die Welt mit einer Abwertung.

Was soll der Mensch noch sehen oder wovon sollte er denn sprechen,
Es ist uns doch egal in dieser verdrehten Welt.
In einer Welt wo Mörder belohnt werden, ja in denen wir sogar die Gerechten bestrafen,
Da bleibt uns nichts anderes übrig als uns selbst zu strafen.

In einer verwirbelten Welt wo sich "gut" und "böse" vermischen,
Ist eine Welt die wir niemals vermissen.
Denn wer vermisst es schon richtig zu reden oder wieder klar zu sehen,
Es ist ihnen gleichgültig weil sie es sowieso nicht verstehen.

Was wir noch machen können ist diese verdrehte Welt wie einen Zauberwürfel zu spielen,
Nicht aufzugeben und sie einfach zu ordnen.
So das sich alle Teile an ihrem Platz befinden,
Sonst wird etwas größeres gehen, nicht nur unser sehen, hören und verstehen verschwinden.

Wir werden unmenschlich, denn die Menschlichkeit würde versagen,
Doch wir fädeln die Welt wieder ein, wir werden nicht verzagen.
Wer verzagt der verliert, wer verliert der versagt, doch wir werden wahre Worte sprechen,
Versagen ist kein Wort, welches wir zu sagen gedenken,

In einer verdrehten Welt.

- 363 - Hab keine Furcht

Wir fürchten uns vor fürchterlichen Dingen,
Die in unseren Ohren ständig klingen.
Weil wir ihnen Gehör verleihen,
Sollten wir uns nicht davon befreien?

Manche haben Angst vor der Dunkelheit,
Doch liegt das nicht an der Einsamkeit?
Wir bestreiten das Leben nur mit uns selber,
Werden langsam immer älter.

Andere haben Angst vor einem überfüllten Leben,
Doch was könnte es denn schöneres geben?
Ein Leben voller Menschen die einen lieben,
Mit denen auch jene Hoffnungen blieben.

Ein Mancher fürchtet die extreme Höhe,
Ein Wind ist genug, eine kleine Böe.
In unseren Träumen sind wir dem Himmel ständig nah,
Ist dir das denn nicht sonnenklar?

Wovor sollten wir uns fürchten wenn es andere Menschen gibt,
Die alles tun was ihnen beliebt.
Wir brauchen keine Ängste haben denn wir haben Menschen die zu uns stehen,
Die uns betrachten und mit uns gehen.

Wenn wir uns der Angst verschreiben,
Wird uns Trauer und Einsamkeit stets bleiben.
Wir müssen das Leben in vollen Zügen genießen,
Die Sorgen in den Wind rein schießen.

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht in Richtung Leben schreiten,
Nicht nur träumen, nein es leben, von besseren Zeiten.
Denn geträumt haben wir schon lange, wir müssen es einfach machen,
Wir können zeichnen, musizieren oder packen die Sachen.

Um zu verreisen und andere Städte zu sehen,
Und egal wohin wir gehen.
Wir sollten uns nicht fürchten vor den fürchterlichen Dingen,
Denn sie sind nicht von Dauer und werden verklingen.

Denn wo die Schatten sind, da wird das Licht regieren,
Unser Herz wird es zum Schluss verzieren.
Denn ein Herz voller Freude ist ein schlagendes Herz,
Ein Herz aus Gold, aus dem reinsten Erz.

Wir setzen ein Lächeln auf um den verängstigten Menschen zu zeigen,
Sich den schönen Dingen zu neigen.
Wir leben ein Leben welches es sich zu leben lohnt,
Weil uns die Freude, innewohnt.

- 850 - (K)eine Lust

Die ewige Leier, es dreht sich im Kreis. Alpha und Omega, der Anfang und das Ende. Könnte gähnen, so ermüdend ist dieses Thema für mich. Las...