Freitag, 31. August 2012

- 440 - Haiku zur Geburt

Herzschlag in der Brust,
Dein Atem in den Lungen,
Dein Leben beginnt.

- 439 - Gänsehaut

Das prickelnde Gefühl,
Die zeitlosen Momente.
Ein Atemzug oder zwei,
Vergänglich.


Vergänglich wie Schnee auf deiner Haut,
Kühl und erfrischend.
Endlich,
Ein endliches Leben.


Leben in vollen Zügen,
Als wäre dies der letzte Tag.
Wovon wir reden und was wir denken,
All die Bedenken die verschwinden.


Verschwunden, entschwunden,
Entronnen, vergangen.
Was war und nicht mehr wird,
Und langsame Schritte auf deiner Haut.


Gänsehaut,
Das prickelnde Gefühl.
Zeitlos und doch an die Zeit gebunden,
Und es hält für einen Augenblick.


Augenblicke, winzige Augenblicke,
Kühle Winde die über uns ziehen.
Über die Haut wie schmelzender Schnee,
Unberührt von allen Dingen, unberührt von der Zeit.


Mit der Zeit gekommen,
Mit der Zeit gegangen.
Die Haut eines Momentes,
Gänsehaut.


Gänsehaut für den Moment,
Einem prickelnden Moment.
Vergänglich und so endlich,
Doch endlich ist die Zeit.


Und Zeit verstreicht,
Verstrichen, übermalt.
Unbekannt und doch so gewohnt,
In einem zeitlosen Moment.


Einem Moment wie kein anderer,
So oft erlebt und doch so neu.
Ein prickeln auf und unter der Haut,
Gänsehaut.


Einfach nur Gänsehaut.

- 438 - Staubige Bücher und alte Sagen

Die alten staubigen Bücher, die sich in meinem Zimmer stapeln,
Halten Dinge in sich gefangen, Geschichten und Sagen.
Ich hole mir mein Kind auf meinen Schoß,
Langsam lass ich ihn in meine Arme sinken.


Und fange an ihn davon zu erzählen,
Wohin mich die Reise treibt.


Kennst du die Geschichte, von dem Meer aus puren Wolken,
Sie sind so weiß als wären sie die Reinheit, als wären sie aus Zuckerwatte geboren.
Halte deinen Atem nicht mehr an, denn dort ist die Luft viel frischer als hier,
Doch egal woran du auch glauben magst, ich bin stets bei dir.


Lass mich dich von mir führen, während du auf meinen Schultern sitzt,
Eine Völlig fremde Welt steht dir noch offen.
Wohin wir gehen zeig ich dir,
Dort hab ich wundersames getroffen.


Mein Herz schlägt schneller, ich kann mich nicht mehr halten,
Mein Herz schlägt schneller, kannst du es sehen?
Mein Herz schlägt schneller, ruf ihnen nach,
Mein Herz schlägt schneller, immer schneller.


Kennst du die Geschichte, von dem Reh in diesem Zauberwald,
Du kannst dort etwas rein rufen, bis es wieder zu uns schallt.
Halte dich fest an meiner Hand, sonst gehst du mir verloren,
Diese Geschichten sind deine Welten, dort wurdest du rein geboren.


Ich hebe dich hoch in die Luft, bis du mit deinen Schwingen gleitest,
Hab keine Angst vor dem was kommt, ich bin es der dich begleitet.
Ganz egal wohin dein Weg dich führt, ich zeige dir diese Welt,
Denn in jedem Winkel und jedem Loch gibt es Überraschung die es für dich offen hält.


Mein Herz schlägt schneller, kannst du es hören?
Mein Herz schlägt schneller, kannst du es spüren?
Mein Herz schlägt schneller, fasse an meine Brust,
Dein Herz schlägt schneller, wir sind bald da.


Und die alten staubigen Bücher, die sich in meinem Zimmer stapeln,
Halten Dinge für uns offen, Geschichten und Sagen.
Ich lasse dich auf meinem Schoße sitze, erzähle dir von all den wundersamen Sachen,
Die wir, wir gemeinsam machen.


Doch die wundersamte Geschichte,
Die Geschichte die du noch nicht kennst.
Erzähle ich dir zu einer besonderen Stunde,
Der Stunde deiner Geburt.

Donnerstag, 30. August 2012

- 437 - Auf hoher See

In die unendliche Dunkelheit, in die wir blicken,
Der Geruch von Salz in meiner Nase.
Das Geräusch von Wellen in meinen Ohren,
Und wie weh mein Herz mir tut, verschollen auf hoher See.


Ständig in derselben Lage,
Keine Rettung ist in Sicht.
Immer kälter wird dir werden,
Immer blauer dein Gesicht.


Schwerelos treibt der Körper auf hoher See,
Wo dich die Meerjungfrauen rufen.
Tief hinab in ihr kaltes Reich,
Kein Atem dir vergönnt.


Und im kalten, eisig kalten Wasser,
Läuft dir eine Träne hinab.
So warm und wohlgesonnen,
Bis dein Herz wieder für dich schlägt.


Tauchst du auf aus diesem Alptraum,
Viel zu lange warst du fort.
Die Wehmut die dich plagt,
Verschollen auf hoher See.


Wird dich niemand vermissen,
Werden sie dich langsam vergessen.
Doch dein Herz schlägt noch,
Auf hoher See.


Blickst du erneut in die unendliche Dunkelheit,
In der du dich verloren glaubst.
Dich und dein noch schlagendes Herz,
Auf hoher See verschollen.


Der Geschmack von Salz auf deiner Zunge,
Die Wellen die um mich schlagen.
Du alter Seemann den keiner vermisst,
Und die Sehnsucht die dich treibt, hin und her im Meer.


Verschollen auf hoher See,
Wo du hingehörst.
Die Sehnsucht die dich rief,
Das Meer dem du gehorchst.


Wird dich niemand vermissen,
Und langsam vergessen.
Doch der Geschmack von Salz bleibt,
Wie das Rauschen der Wellen für immer bleibt.


Verschollen auf hoher See.

- 436 - Groteske Gestalten

Groteske Schatten die sich spiegeln,
An den Wänden projiziert.
In den Scherben reflektieren,
Am Boden liegen, sich nicht rühren.


Wie die dunkle Seite des Mondes,
Nie gesehen und nie gekannt.
Kann man nichts vergessen was man nicht kennt,
Nichts vermissen was man nie kannte.


Groteske Formen bilden sich in diesen Spiegeln,
An den Wänden projiziert, doch finden sie keinen Halt.
In den Scherben in denen sie sich reflektieren,
Werden sie geschaffen und entstellt, Gestalten aus Scherben.


An den Wänden hängen ihre Gebilde,
Grotesk, entstellt und nicht mehr zu erkennen.
Und doch kannte sie keiner,
Nie vergessen und nie vermisst.


Ein Lichtstrahl der sich verirrt,
Von einer Kerze oder einer Laterne.
Fällt es direkt in den Haufen voller Scherben,
Wo selbst das Licht zerbricht.


Grotesk bildet sich etwas an den Wänden ab,
Das gebrochene Licht in den zerbrochenen Scherben.
Weder Mensch noch Tier, eine Kreatur,
Ein Schatten seiner selbst.


Scherben die es reflektieren,
Das Licht von Kerzen oder Laternen.
Am Boden liegend sich nicht bewegend,
An Wänden spiegelt es sich wieder.


Weder Schön noch Kreativ,
Grotesk mehr ist es nicht.
Gebrochenes Licht in zerbrochenen Scherben.
Licht aus einer Kerze oder einer Laterne.


Mehr ist es nicht mehr wird es nicht sein,
Außer eine groteske Gestalt die sich spiegelt.
Wiederspiegelt in dem was einst vollständig war,
Und heute nur noch ein Haufen von großen Scherben.


Eines Spiegels in dem wir uns spiegelten.

- 435 - In einem einzigen Bild gefangen


In einem einzigen Bild gefangen,
Den Flügelschlag eines Kolibri.
Das Funkeln eines Tautropfens,
Die Schönheit der Natur.

Mit deiner Linse hältst du auf die tollsten Dinge,
Die wir niemals sehen würden.
Würdest du uns sie nicht zuteilwerden lassen,
Mit deinen Bildern.

Die Kamera die alles hält,
Die Sterne am Himmel.
Den Atem in unseren Lungen,
Und sogar die Zeit.

Du schenkst uns deine Blickwinkel,
Deine Sicht auf die Welt.
Auf die Dinge,
Auf alles was dich so sehr berührt.

Die Freude von lachenden Menschen,
Die Trauer von weinenden Menschen.
Die Bewunderung für das Natürliche,
Ein jedes Foto welches du schießt.

Die Besonderheit eines Blattes,
Der kleine Marienkäfer auf dem Grashalm.
Das Lächeln in deinem Gesicht,
Die ganze Welt und ihre Wunder.

Halte daran fest, woran du so fest auch glaubst,
Wohin dein Weg dich führt, dich und deine Kamera.
Mit den tollsten Bildern dieser Welt,
Mit Eindrücken die wir nicht ohne dich hätten.

Jede Emotion die du gefangen hältst,
Jede Sekunde die du einfängst.
Jedes Gefühl welches du wiedergibst,
Mit deinen Bildern, mit deiner Kunst.

Danke.

[An eine sehr sehr gute Freundin die bald in eine andere Stadt ziehen wird, egal wohin du auch gehen wirst behalte deine Kunst. Denn sie berührt Menschen]

- 850 - (K)eine Lust

Die ewige Leier, es dreht sich im Kreis. Alpha und Omega, der Anfang und das Ende. Könnte gähnen, so ermüdend ist dieses Thema für mich. Las...