Sonntag, 3. Februar 2013

- 643 - Sein und Werden

Und an manchen Tagen stellen wir uns ewig diese Fragen,
Ob wir diese Welt und ihre Monster weiterhin ertragen.
Einfach lieben, einfach leben, einfach leiden?
Erleiden wir die größten Verluste in der Liebe.


 
Denn nach unserem Belieben, beleben wir die Geister jener Menschen,
Die den Ausdruck der Menschlichkeit ausdrücklich verinnerlichen.
Wir erinnern uns, vermindern uns, wir vergeben uns,
Und doch geben wir uns nicht, das was die Realität uns bietet.


 
Denn wir verbieten uns selbst zu verstehen, um dem zu entgehen, was wir nicht verstehen werden,
Wohin sind all die Tage, die Wochen und die Monate.
Die Zeit rennt, weil sie kein Halt kennt und wann merken wir, dass wir bald bemerken,
Das es eine Erkenntnis gibt, es gab sie immer und es wird sie immer geben.


 
Und an manchen Tagen, genau an jenen Tagen an denen wir uns diese Fragen stellen,
Stellen wir uns selbst auf die Probe, wir probierten, wir taten, wir versuchten.
Um einen erfolgreichen Versuch zu starten, folgten all unsere Taten,
Wir vergaßen nicht, wir vergessen nie, wir versuchen uns nur nicht zu erinnern.


 
Doch es gelingt uns nicht, es wird uns nie gelingen, denn es gelang noch nie jemanden,
Und daran wird sich nichts ändern, trotz all der Veränderungen.
Ertragen wir das unerträgliche auf den Schultern die nie dazu gedacht waren zu tragen,
Die Monster die uns umgeben, um uns herum leben, deren Zähne beben.


 
Sehnen sie sich sehnlichst nach dem, was wir zu geben haben,
Doch all unsere Haben haben wir bereits verbrannt.
Ausgebrannt sind die Erinnerung an das Vergangene, viel zu vergänglich schien uns alles zu sein,
Und das Sein selbst war auf einmal wieder etwas Besonderes, besonderer als all das Werden.


 
Denn wie werden wir, wie wir wurden, wo sind die Pfade, die Wege, die Abzweigungen,
Zu denen man uns zwang sie zu bezwingen, sie zu gehen und zu führen.
Führten wir insgeheim etwas im Schilde oder war es nur ein Trugbild?
Ein Abbild von Trug und Lug, all die Lügen, all das Betrügen.


 
Belogen wir uns selbst, um lange dem zu entgehen, was so unumgänglich schien?
Wir leben das Leben, als wäre es selbstverständlich, doch verstand niemand von selbst das Leben.
Denn bereits im jungen Alter griff man ein, in all dem Werden, bestimmte all unser Sein,
Und es mag sein, das es kein Sein mehr gibt, das es dieses Sein niemals gab.


 
Denn eigentlich sprachen sie doch alle von dem Werden, versprachen von dem Sein,
Und wir wurden belogen, betrogen, umgangen um die Wahrheit beraubt.
Doch raubten wir nicht selbst? Stahlen wir uns nicht fort von dem, entzogen uns der Wahrheit und...
Die Wahrheit scheint wohl das zu sein, woran niemand mehr glaubten da all der Glaube ging.


 
Wir sind Lügner, Räuber, Recken des Trugs, Betrug schreit es aus uns heraus,
Es möchte raus, das Licht wieder sehen, die Vögel verstehen, verstehen was mit der Welt geschah.
Und wir gestehen uns ein wir haben so endlos viel falsch gemacht, nicht nachgedacht,
Denn auf einmal war das Denken nicht mehr wichtig, wir mussten Werden, immer wieder dieses Werden.


 
Bis alle Menschen vergaßen, das wir einfach nur Sein mussten,
Es verlange nie mehr wir hätten den Moment auskosten müssen.
Denn es kann kein Sein geben wenn wir immer wieder werden,
Wenn wir nicht den Moment auskosten um zu Sein wer wir sind.


 
Und am Ende waren wir wer, wir waren das Sein in Person,
Doch ob wir mit dem glücklich sein, was wir wären, blieb eine andere Frage.
Denn wir sind doch Lügner, Betrüger, Räuber und Diebe,
Doch vielleicht raube ich mir den Moment und befreie mich von den Gedanken.


 
Gedanken die wir nicht denken sollten, ich halte inne, wenn ich mich daran entsinne,
Doch eigentlich ganz ordentlich zu sein. Nur einen Moment daran zu glauben was ich glaubte zu sein.
Um endlich zu erkennen, was nie erkannt werden sollten bei all den Lügen die uns umkreisten,
Die man uns auftischte und erzählte, damit wir auf ihre Worte zählten.


 
Es gibt eine Menge Lügen in dieser Welt,
Doch wir entscheiden wer wir sind.
Wir werden Sein, wenn wir nicht mehr versuchen zu Werden,
Wenn wir die Zeit nehmen um jemand zu sein.

  
Dann können wir vieleicht dem Glück entgegenblicken,
Den alltäglichen Fragen ein Ende setzen und einfach nur eines tun.


Sein.


[ Inspiriert durch meine Muse die über das Sein und Werden schrieb -> Textausschnitt <-. Es ist etwas wirklich interessantes, es lohnt sich, sich darüber Gedanken zu machen da es doch irgendwie logisch erscheint. Wenn wir uns die ganze Zeit damit beschäftigen jemand zu werden, wo bleibt dann noch die Zeit für das Sein. Wann sollen wir bloß jemand sein wenn wir nie einen Moment im Leben auskosten. // Danke für die Inspiration du Herz aller Herzen // ]

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