Dienstag, 15. Mai 2012

- 304 - Im Silberlicht

Spürst du dieses prickelnde Gefühl auf deiner Haut wenn die ersten Sonnentrahlen durch deine Klamotten scheinen,

Ein Gefühl welches so erhaben und wertvoll zu sein scheint, dass wir es in einem Glas versuchen einzufangen.

Wir laufen gemeinsam mit unseren Gläsern und laufen durch das hohe Gras, wir lachen, wir laufen, wir versuchen dieses Gefühl einzufangen.

Die Sonne scheint, doch scheint sie immer schwächer zu werden, flüchtiger, als würde sie für immer verloren gehen.

Wir verlieren uns aus den Augen, das Gras wird immer höher, das Licht wird immer schwächer und genau so auch die Lautstärke unseres Lachens.

Es verstummt einfach, von einem Mal zum Anderen, können wir uns kaum dagegen wehren und lassen unsere Arme einfach sinken.

Ich bleibe stehen, es ist so still, Wolken ziehen am Himmel und kein Mondlicht scheint uns gegönnt, denn die Wolken verwehren ihn uns.

Ich versuche mich wieder zu raffen, mich aufzustellen dich zu suchen und dieses Gefühl wovon wir beide so begeistert waren,

Doch irgendwie scheint es uns verloren gegangen zu sein und auch irgendwo, ja irgendwo anders, können wir es auch nicht finden, weil irgendwann, weil auch wir irgendwann verloren gehen werden.

Und in dem Moment, wo alles verloren zu sein scheint, als alle Hoffnung die wir aufbewahrten, in einem anderen Gefäß so wie wir es mit dem einen Gefühl vor hatten,  fast entschwunden.

Da fängt es an zu regnen, ein Geräusch in meinen Ohren und ein Gefühl auf meiner Haut, so unverwechselbar und stets eingraviert in unser beider Herzen.

Das sie auf einmal wieder Heimkehren diese Gefühle, die Hoffnung kehrte in ihr Gefäß zurück und mit ihm brachen wir die Stille.

Wilde Rufe durch den Sturm, ein wilder Wettlauf mit der Zeit, so rasten wir, ja wir rasten durch das Gras und auch wenn es rutschig war, wir zu fallen drohten, wir taten dies nicht, wir liefen weiter.

Wir hetzten unsere Herzen zum Rasen genau wie wir es taten, es schlug immer heller auf, mit dem Regen taten sich die Wolken auf, der Boden, das nasse Gras schien im Silberlicht getaucht und du.

Dort stehst du unter all deiner Tränen, die alles um dich herum in einer Nässe taucht, das Silberlicht dort am stärksten seine Helligkeit trägt, und mich trägt es, zu dir.

Mit einem Schlag wirkt dieses hohe Gras nicht mehr hoch, mit einem Schlag wirkt das Mondlicht, das Silberlicht unser Silberlicht viel intensiver.

Ich komme dir näher, du immer noch nicht in der Lage dich zu bewegen unter all deiner Tränen du zu zerbrechen drohst, dein Zittern erbebt die Welt für einen kurzen Moment.

Du weinst und scheinst mich nicht erblicken zu können und wenn deine Tränen fallen, dann schlagen sie mit einer so großen Gewalt auf den Boden, das die Bedeutung ihrer Schwere immer klarer wird.

Ich komme deinem strahlenden Mondlicht immer Näher, mit meinem Glas in der Hand, nein, umschlossen von meinen beiden Händen, ich bleib vor dir stehen.

Und vor dir wo du mich immer noch nicht sehen kannst, durch all deine Tränen, da knie ich mich nieder, nieder zum Boden und schöpfe es voll mit dem stählernsten Mondlicht aller Zeiten.

Um dich herum scheint es auf einmal heller zu wirken, gebündeltes Silberlicht in meinem Glas, kaum zu glauben es je einfangen zu können und berührt durch diesen Moment,

Dort scheint mir eine einzige Tränen entschlichen zu sein, rollte sie sich ihren Pfad durch mein Gesicht, trotz all der Anstrengung dich zu suchen, weil du mir verloren gingst.

Da fiel sie mir von der Wange herunter, für einen Moment, ja einem Moment der zu stehen schien,
sie hing nur kurz dort in der Luft, und in genau jenem Moment wo alles so still schien.

Da fiel sie hinein und es fing noch viel intensiver an zu leuchten, deine Tränen glimmen deine Wangen hinunter, so wunderschön anzusehen, deine roten verweinten Augen voller Verwunderung.

Die Verwunderung so ein Wunder je zu sehen, ihm so nah zu stehen und es nie gemerkt zu haben.
Da fängt sie an um ihn herum zu gehen, sie hält in ihren beiden Händen das Glas fest umschlossen.

Tanzt in einem Kreis um ihn herum, eine Bewegung so fließend wie der Regen selbst, das er nicht mehr in der Lage war sich überhaupt noch zu bewegen.

Und sie vor ihm stehen bleibt, es in derselben Sekunde schließt und anfängt zu lachen. Ihn anlächelt und schweigend zu sagen scheint. All die Zeit wonach wir suchten, was wir zu finden versuchten.

Hatten wir doch schon seit so langer Zeit gefunden, gefunden in dir, gefunden in mir, nein, gefunden in uns. Und mit einem so verwunderten Blick, den ich nur bei dir sah der nun meiner war.

Schaue ich dich an, du öffnest deine Lippen, sie bewegen sich und alles was ich höre ist.
Erinnerst du dich daran was wir mit diesen Gläsern vorhatten? Weißt du was wir gesucht haben?

Ich stehe dort still, selbst ein Nicken fällt mir schwer, du begreifst und sprichst lediglich mit einem Grinsen weiter. Was wir beide suchten, ja was wir so Krampfhaft versuchten zu suchen.

Was wir hier nun beide in unseren Händen halten, Gefühle so stark, die ein prickeln auf der Haut auszulösen scheine . Das hat uns nicht die Sonne gegeben, nein, das waren wir.

Und bevor sie es noch sagen konnte, versiegelten meine Lippen die ihren, nicht zu fest, doch mit einer eleganten Bestimmtheit presste ich die meinen an die ihren.

Wir fingen beide an zu lachen, die Gläser sanken nieder und legten wir ins nasse Gras. Die Wolken verflüchteten sich und wir beide, ja wir beide standen unter dem Vollmond.

Wir flüsterten uns gegenseitig ins Ohr, wir legten uns neben einander ins Gras und lagen einfach da, die Worte die wir uns flüsterten, es waren die gleichen, so schwer es zu verstehen schien.

Die Worte waren, ich liebe dich.

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