Donnerstag, 1. Dezember 2011

- 77 - Raben und Engel

Es sind schwarze Schwingen die mich tragen, und schwarze Federn wie Asche verstreut im Wind,
Sie rauben mir den Atem und durch die Asche werd ich blind.
Ich steige höher dem Himmel hinauf und komm der Sonne viel zu nah,
Meine schwarzen Schwingen verbrennen und ich falle still und starr.


Nichts kann mich mehr retten doch gleite ich gedankenverloren tief hinab,
Ich falle immer weiter und doch spüre ich nur knapp.
Einen Luftzug der mich erreicht, einen Luftzug der mich über dem Boden hält,
Ich steige immer weiter in die Höhe und erblicke die ganze Welt.


Aus meinen schwarzen Schwingen wurden weiße Flügel, nun kann ich alles überblicken,
Ich atme wieder auf und muss nicht länger mehr ersticken.
Ich öffne meine Augen und mich übermannt ein Strahl der Sonne,
Mir fällt das Gewicht von meiner Schwingen und ich spüre diese Wonne.


Aus schwarz wird weiß aus Leben wird Tod,
Erst jetzt verstehe ich in letzter Not.
Es war mein Aufschlag, mein letztes Fühlen, der Luftzug der mich rettet,
Nie mehr werd ich meine Flügel öffnen weil man mich in Erde bettet.


Und so nimmt mein Leben wieder seinen ursprünglichen Lauf,
Aus weißen Flügeln werden schwarze Schwingen, Erde fiel auf sie hinauf.
Nur für einen Augenblick, war ich ein Engel, und starrte stumm auf die Erde nieder,
Ich höre einen letzten Flügelschlag, doch waren es nur meine Augenlieder.


Es fallen weiße Federn, auf meinem Grabe. Vielleicht war es doch kein Traum?
Ein Rabe wird zum Engel, das glaubt man kaum.


Doch gefällt mir der Gedanke, ein Engel, das will ich sein.

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