Donnerstag, 22. November 2012

- 545 - Eisiger Griff

Der eisige Griff der Kälte greift nach meinem Herzen,
Ich weiß nicht ob ich mich wehren soll.
Denn es scheint die einzige Berührung zu sein,
Die ich je spüren werde.

Soll ich halt erfrieren,
Vor mir starben schon so viele.
Soll mich der Schnee begraben,
Eine Leiche mehr fällt eh nicht auf.

Wer kümmert sich schon um den Frühling,
Wen interessiert schon der Sommer.
Unser Leben ist doch eh ein Pfad voller Toter,
Gepflastert mit den Leichen unserer Vorfahren.

Soll der schöne Winter uns doch überzeugen,
Ja überzeugen die Welt sei so ein schöner Ort.
Dabei sind wir nichts, weniger als Staub,
Staub im gigantischen Kosmos.

Gönnen wir uns die Illusion der Reinheit,
Belügen wir uns eben selbst, wir sind so naiv.
Wer kann die Wahrheit denn noch ertragen,
Du? Ich? Wir sind alles Lügner.

Der eisige Griff hält mein Herz gefangen,
Wie soll mein ach so warmes Herz sein Käfig schmelzen.
Haben wir den Kampf nicht lange aufgegeben?
Wer legt schon Wert darauf die Wahrheit zu erkennen?

Niemand.

Lasst uns einmal naiv sein, lasst uns einmal das Denken einstellen,
Doch sollte ich die Berührung zulassen?
Sollte ich vergehen wie viele vor mir?
Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht.

Wird der Schnee mich bedecken oder gar erdrücken?
Kann es mir noch einmal Gewissheit geben, ja Gewissheit auf das was kommen mag?
Oh eisiger Griff berühr mich, berühr mich und lass mich schlafen,
Ewig lange schlafen wie es schon viele andere vor mir taten.

Berühr mich oh eisiger Griff,
Wir sind doch eh verloren.
Denn du gibst mir die Gewissheit,
Ich muss es nicht mehr miterleben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

- 850 - (K)eine Lust

Die ewige Leier, es dreht sich im Kreis. Alpha und Omega, der Anfang und das Ende. Könnte gähnen, so ermüdend ist dieses Thema für mich. Las...